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"99 Prozent" reichen nicht

Emre Can legt den Finger in die BVB-Wunde

Emre Cans Vertrag beim BVB läuft im kommenden Jahr aus
Emre Cans Vertrag beim BVB läuft im kommenden Jahr aus
Foto: © IMAGO/Marco Steinbrenner/DeFodi Images
09. April 2025, 05:53
sport.de
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Der Vertrag von Emre Can bei Borussia Dortmund ist nur noch bis 2026 datiert. Der BVB-Kapitän ließ seine Zukunft bei dem Fußball-Bundesligisten nun offen.

"Jeder Mensch macht sich natürlich Gedanken, wie es in Zukunft weitergehen könnte, aber für mich ist das aktuell kein drängendes Thema", sagte Emre Can in einem Interview mit dem "kicker".

Der Allrounder wolle sich stattdessen lieber auf die anstehenden Spiele konzentrieren. 

"Ich bin schon lange beim BVB, hatte immer ein gutes Verhältnis etwa zu unserem Sportdirektor Sebastian Kehl. Irgendwann wird der Punkt kommen, an dem wir uns zusammensetzen und ganz offen darüber reden, wie es weitergehen könnte", betonte Can: "Ich bin sehr gelassen, was das angeht."

In dem Interview sprach der 48-malige Nationalspieler auch über die Kritik, die er immer wieder über sich ergehen lassen muss. 

"Ich denke, ich kann für mich sagen, dass ich immer alles für diesen Verein gebe und auch in der Vergangenheit gegeben habe. Manchmal klappt das auf dem Rasen besser, manchmal nicht ganz so gut", gab Can zu.

Der 31-Jährige ergänze: "In dieser Zeit habe ich viele Gespräche geführt mit Menschen, die mir wichtig sind. Aber am Ende liegst du mit deinem Kopf allein auf dem Kopfkissen und musst die Gedanken, die dir vor dem Einschlafen durch den Kopf gehen, mit dir klären."

Doch runterziehen lassen hat sich Can von der Kritik nicht: "Ich bin der Erste, der sich über meine Fehler ärgert. Aber ich wusste, es kommen auch wieder bessere Zeiten."

BVB aktuell "keine Spitzenmannschaft"

Für das sportlich schwache Abschneiden in der Bundesliga fand Can keine klare Erklärung.

"Wenn wir eine Erklärung und vor allem eine einfache Lösung hätten, hätten wir sie längst umgesetzt. Ich sehe bei uns jedenfalls kein grundsätzliches Einstellungsproblem", stellte er klar und ließ durchblicken: "Aber ich kann nicht ausschließen, dass sich der eine oder andere manchmal denkt: Heute reichen in der Bundesliga vielleicht auch mal 99 Prozent … Das ist jedoch nicht so, dafür ist die Liga zu stark."

Gerade in der Liga müsse der BVB "kaltschnäuziger" werden, "denn jeder kann mal schlecht spielen, wir sind alle nur Menschen, aber trotzdem musst du die Spiele gewinnen".

Can gab außerdem zu, dass die Dortmunder zurzeit "keine Spitzenmannschaft" sind. "Wir sind aber ein großer Klub, der den Anspruch hat, Titel zu gewinnen", hob er hervor: "Egal, wie schwer es gerade ist, körperlich oder mental: Du musst gewinnen. Je mehr Spieler das verinnerlicht haben, desto stärker ist die Mannschaft. Wir dagegen vertrauen vielleicht manchmal noch zu sehr auf den Mitspieler, anstatt selbst die drei Schritte mehr zu gehen. Diese Denkweise muss sich ändern. Und zwar in jedem Spiel."

Die nächste Chance bietet sich dem BVB am Mittwoch beim Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Barcelona (21 Uhr im sport.de-Liveticker).

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