Red Bull Racing steht laut übereinstimmenden Medienberichten unmittelbar davor, den enttäuschenden Liam Lawson zu schassen und durch Yuki Tsunoda zu ersetzen. Doch würde der Wechsel das Formel-1-Team überhaupt voranbringen? Experten sind skeptisch und die Daten zeigen kaum Vorteile.
Wird mit Yuki Tsunoda bei Red Bull Racing alles besser? Diese Frage wird sich das einst so dominante Formel-1-Team mit Weltmeister Max Verstappen an der Spitze in den letzten Wochen einige Male gestellt haben. Klar ist: Weil Liam Lawson keinerlei Punkte geholt hat, kann die Tendenz eigentlich nur noch oben gehen.
Gleichzeitig gilt der Red-Bull-Bolide allerdings als extrem auf Verstappen abgestimmt, und daher als schwer fahrbar für viele andere F1-Piloten, möglicherweise auch für Tsunoda. Unabhängig davon zeigt eine Datenanalyse, dass auch Tsunoda bislang wohl nicht viel besser gewesen wäre als Lawson.
Die Kollegen von "formel1.de" haben sich nämlich die Qualifying- und Renndaten von Tsunoda und Lawson aus dem letzten Jahr zur Hand genommen, als beide (in den letzten sechs Saisonrennen) zusammen für das Red-Bull-Schwesterteam Racing Bulls fuhren.
Auf dem Papier ergeben diese zwar ein klares 6:0 für Tsunoda in den Quali-Duellen. Aber: Sehr viel langsamer als Tsunoda war Lawson nicht. Im Qualifying waren es im Schnitt rund zwei Zehntel, in den Rennen in etwa ein Zehntel - fast auf Augenhöhe.
Die Formel-1-Welt schaut gespannt auf Tsunoda
Schaut man nun auf 2025, war Lawson in beiden Qualifyings über eine Sekunde langsamer als Verstappen. Davon ausgehend, dass Tsunoda zwei Zehntel schneller ist als der 23-Jährige, hätte auch der Japaner den Einzug in Q2 jeweils verpasst, genau wie Lawson.
Gesetzt den Fall, dass Tsunoda wider Erwarten sogar besser mit dem Auto klargekommen wäre als Lawson, hätte es wohl dennoch nicht für den großen Sprung gereicht.
Passend dazu hatte Verstappen Lawson zuletzt sogar ein Stück weit in Schutz genommen. "Der Racing-Bulls-Wagen ist einfacher zu fahren als unser", gab der Niederländer in Shanghai zu bedenken.
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Gut möglich, dass im Umkehrschluss der Abstand von Lawson zu Verstappen im Racing-Bulls-Auto viel kleiner wäre.
Formel-1-Experte erwartet "die gleichen Schwierigkeiten" bei Tsunoda
So oder so: Wie sich Tsunoda wirklich im auf Verstappen angelegten Auto schlägt, dürfte sich in Suzuka zeigen, wenn der Japaner laut übereinstimmenden Medienberichten für Red Bull fahren soll.
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RTL-Experte Christian Danner jedenfalls ist skeptisch. "Ob er sich damit [dem Aufstieg zu Red Bull Racing, Anm.d.Red.] einen Gefallen tut, ist eine ganz andere Frage, denn ich bin mir sicher, Tsunoda wird die gleichen Schwierigkeiten haben wie Lawson und auch wie Sergio Pérez im vergangenen Jahr", wird der Tausch für Danner kein Selbstläufer.
Auch Ex-Formel-1-Pilot Ralf Schumacher warnte Tsunoda davor, arglos bei Red Bull Racing anzuheuern. "Wenn ich er wäre, würde ich es nicht annehmen. Ich würde mich nicht neben Max Verstappen setzen, ohne Test, ohne alles. Ich glaube, da verbrennt man zwei Fahrer. Da hilft man keinem", sagte er gegenüber "formel1.de".






