Die französische Biathlon-Nationalmannschaft der Frauen hat turbulente Wochen hinter sich, die mit dem Betrugsskandal um die Gesamtweltcupsiegerin Julia Simon in Gang gebracht worden waren. Doch nach Meinung des Trainers Cyril Burdet ist davon innerhalb des Teams nichts mehr zu spüren.
Cyril Burdet ist mit den Auftritten seiner Biathletinnen in der bisherigen Vorbereitung sehr zufrieden.
Hinter den Französinnen, die noch immer ohne ihren Superstar Julia Simon trainieren, liegen "drei intensive Wochen", wie der Nationalcoach gegenüber dem "Nordic Magazine" erklärte: "Was uns interessierte, war gerade die Arbeit in Situationen extremer Müdigkeit."
Gerade im physischen Bereich hätten seine Schützlinge einen großen Sprung nach vorne gemacht. "Es läuft wie geplant. Es gibt immer kleine Ermüdungserscheinungen und kleine körperliche Probleme zu bewältigen, aber das ist normal, weil wir im Spitzensport mit den Grenzen spielen. Insgesamt ist die Gruppe gut drauf und macht Fortschritte", so Burdet.
Lob für Biathletin Chevalier
Die Entwicklung dürfte umso bemerkenswerter sein, schließt man den Wirbel um Biathlon-Superstar Julia Simon in die Analyse ein. Die 26-Jährige wird von ihrer Teamkollegin Justine Braisaz-Bouchet und einem Mitglied des französischen Teams beschuldigt im Sommer 2022 deren Kreditkarten gestohlen und damit für rund 1.600 Euro im Internet eingekauft zu haben. Die französischen Strafbehörden ermitteln seither, Simon trainiert lediglich individuell.
Erschwerend kam in diesem Sommer hinzu, dass in Braisaz-Bouchet lange eine weitere Top-Athletin im Mannschaftstraining fehlte. Die 27-Jährige hatte die vergangene Biathlon-Saison aufgrund ihrer Schwangerschaft ausgesetzt. Nun greift die Massenstart-Olympiasiegerin von 2022 wieder an.
Burdet zufolge verfügt Frankreichs Frauen-Team trotz des turbulenten Sommers über ein "sehr dichtes Kollektiv", das in diesem Jahr auf einem ähnlichen Level agiert. Eine Biathletin, die einen Schritt nach vorne gemacht hat, sei Chloé Chevalier. "Sie engagiert sich viel mehr in der Vorbereitung und nimmt ihre Verantwortung viel mehr wahr", lobte Cyril Burdet.
