Im letzten Herbst sprang der Nürburgring relativ kurzfristig ein, als es um einen alternativen Rennkalender für die verkürzte Formel-1-Saison 2020 ging. Die Traditionsrennstrecke in der Eifel überzeugte mit einer reibungslosen Organisation und einem tollen Rennwochenende, an dem sich Lewis Hamilton im Mercedes erneut zum Grand-Prix-Sieger krönte.
Trotz dieses störungsfreien Wochenendes - abgesehen vom verregneten Trainingsfreitag - planen die Formel-1-Bosse um den neuen Chef Stefano Domenicali keine erneute Deutschland-Ausgabe in diesem Kalenderjahr.
Ein Heimrennen für Sebastian Vettel und Rookie Mick Schumacher ist für 2021 nicht vorgesehen, obwohl die Grands Prix auf dem Hockenheimring und dem Nürburgring in den letzten Jahren für zum Teil hochdramatische Rennen sowie eine vorbildliche Durchführung standen.
Der Grund dafür ist praktisch ausschließlich im finanziellen Bereich zu finden. Die Formel 1 ist finanziell durch die Corona-Pandemie arg gebeutelt, ist in der bevorstehenden Saison mehr denn je auf extrem hohe Antrittsgelder der einzelnen Streckenbetreiber angewiesen.
Einzelne Veranstalter zum Beispiel in Baku sollen bis zu 45 Millionen Euro gezahlt haben, um die Zuschläge für die Austragung eines Rennwochenendes zu erhalten.
Nürburgring-Chef: "Sind zu Gesprächen bereit"
Nicht nur vor dem Hintergrund der Corona-Krise ist ein solche finanzielle Hürde aus Sicht der Nürburgring- und Hockenheimring-Betreiber nicht zu nehmen. Selbst die günstigeren Europa-Preise, die zwischen zwölf und 25 Millionen Euro liegen sollen, sind für die deutschen Rennstrecken aus wirtschaftlichen Gründen nicht realisierbar.
Nürburgring-Geschäftsführer Mirco Markfort stellte in der "Sport Bild" dennoch klar, dass er mit einer Rückkehr der Formel 1 in die Eifel noch nicht final abgeschlossen hat: "Wir würden uns natürlich freuen, die Königsklasse auch dieses Jahr am Nürburgring begrüßen zu können. Deshalb sind wir für Gespräche mit der Formel 1 bereit – sollte es hier Bedarf geben. Diese Bereitschaft haben wir im Dezember noch einmal per Mail signalisiert."
Bisher habe es aber keine weiteren Gespräche mehr gegeben. Und das trotz der top Organisation des letzten Rennwochenendes im Oktober. "Ich denke, dass wir 2020 gezeigt haben, dass wir unter diesen besonderen Bedingungen auch kurzfristig in der Lage sind, ein solches Rennen zu organisieren", meinte Markfort.


